Die vielleicht wichtigste Frage im Zusammenhang mit einer Gebäudemodernisierung ist, ob es sich überhaupt lohnt, viel Zeit und Geld ins eigene Haus zu investieren. Deshalb steht dieser Gedanke auch ganz am Anfang meiner Tipp-Serie.
Dabei ist die Frage des „Lohnens“ aus zwei Blickwinkeln zu stellen: „Lohnt es sich finanziell?“ und „Lohnt sich der Aufwand mit Blick auf den Wohnkomfort noch, wenn ich schon 60 Jahre alt bin oder sogar älter?“
Finanziell ist eine Modernisierung nahezu immer ein Gewinn,
wenn ein altes Haus von der Energieschleuder zum Energiesparer gemacht wird. 1985 kostete ein Liter Heizöl umgerechnet weniger als 15 Cent und die Bauzinsen lagen bei rund 10 Prozent pro Jahr. Damals haben sich Wärmedämmung und die Investition in die Nutzung der Sonnenenergie, die technisch noch ganz am Anfang stand, nicht gerechnet. Es war billiger, sein Haus nicht zu dämmen und Öl und Gas nach Herzenslaune zu verheizen.
Inzwischen kostet ein Liter Heizöl über 1 Euro, die Energiespartechniken sind bis zur Perfektion ausgereift und die Bauzinsen liegen seit Jahren deutlich unter fünf Prozent pro Jahr.
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich somit seit 1985 also massiv verbessert.
Fazit:
Jede sinnvoll und professionell geplante und klug finanzierte Energiesparmaßnahme rechnet sich heute von Anfang an, sofern man im unsanierten Haus jährliche Heizkosten hat, die über 20 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche liegen (Richtwert).
Übrigens: Das ist heute noch bei jedem zweiten Haus der Fall!
Und lohnt sich der Aufwand in puncto Wohnkomfort, wenn man schon die 60 überschritten hat?
Die Antwort könnte so ausfallen: „Niemand weiß, wie lange er lebt. Viele Sechzigjährige von heute erreichen vermutlich die 90. Wenn wir älter und gebrechlicher werden, wissen wir jede Annehmlichkeit im Haus zu schätzen:
🏡 Von der stufenlosen Wohnung
🏡 über niedrige Heizkosten
🏡 bis zum behaglichen Raumklima
🏡 SmartHome, die intelligente Haus-Vernetzung, nicht zu vergessen.
Die Weichen hierfür sollte man spätestens mit 60 Jahren stellen, nicht erst mit 80.“
Lohnt sich also eine Modernisierung?
Klare Antwort:
Wenn sie durchdacht und gut geplant ist, auf jeden Fall. Wann nehmen Sie Stift und Papier in Hand? Gibt es etwas Spannenderes als die eigene Zukunft zu planen und zu gestalten?
60 ist das neue 50! Warum soll man dann nicht, mit 60 Jahren noch sein Eigenheim energetisch modernisieren?
Was macht man, wenn die Suppe fad und öde schmeckt? Nachwürzen! Wir geben jetzt dem Thema Energie sparen“ reichlich Pfeffer, damit wir – um im Bild zu bleiben – „im Alter nicht die Suppe auslöffeln“ müssen.
Gemeint ist, wer jetzt zusätzlich zu Dämmung und effizienter Heiztechnik sein Zuhause zu seinem individuellen „Hier-bin-ich-wirklich-Zuhause“ macht, kann ab sofort bis ins hohe Alter komfortabel und angenehm leben – mit eingesparten Heizkosten kann man nämlich über die Zeit sehr viele Annehmlichkeiten finanzieren. Auch dann, wenn man heute schon 60 ist und meint, das würde sich alles nicht mehr lohnen.
„Steter Tropfen höhlt den Stein“, sagt ein altes Sprichwort. In die Neuzeit übersetzt könnte es heißen:
„Jeder Tropfen eingespartes Heizöl (oder jeder Kubikmeter eingespartes Gas) füllt den eigenen Geldbeutel.“
Wer weiterheizt wie bisher, rangiert sich selbst aufs Abstellgleis.
Unser Motto: „Wohn-Weichen stellen bevor man 70 ist.“
Die Lebenserwartung nimmt kontinuierlich zu, und es ist gar nicht so unwahrscheinlich, dass ein Siebzigjähriger noch volle 25 Jahre (eine ganze Generation) vor sich hat. Doch mit 70 stellt man vermutlich keine Weichen mehr, mit 60 oder 65 aber schon noch. Mit 65 hat man noch die Kraft und eventuell noch ein Drittel seines Lebens vor sich. Ein Drittel!
Also packen wir es jetzt an. Der Schlüssel ist zunächst – wie bereits betont – die Energieeffizienz. Als erstes befreien wir uns von der Frage, ob die energetische Modernisierung eines Hauses wirtschaftlich ist. Denn sie ist es in jedem Fall, sofern man noch in einer Energieschleuder wohnt.
Zusätzlich wird man in puncto Energieversorgung unabhängiger. Nicht zu vergessen ist die Behaglichkeit, die man nur in energieeffizienten Häusern spürt. Behaglich wohnen heißt gesund wohnen. Und wer gesund wohnt, lebt
länger. Vielleicht werden wir sogar Dank Energieeffizienz und Behaglichkeit 100 Jahre alt. Sie finden den Gedanken zu weit hergeholt? Warten wir‘s ab. Hinzu kommt noch die Lebensfreude, die jeder neu gestaltete Raum mit sich bringt.
Mein Fazit:
Eine Modernisierung lohnt sich, auch wenn man 60 oder 65 ist. Oder besser noch: Sie lohnt sich dann erst recht.
Ein guter Vorsatz, nicht nur zum Jahreswechsel, wenn der Heizungsbrenner in aller Regel buchstäblich Vollgas fährt:
Den Energieverbrauch berechnen und bei Bedarf handeln – sprich: Energie sparen!
Man sucht sich die Heizkostenabrechnungen der letzten drei Jahre raus. Drei Jahre deshalb, um einen brauchbaren Durchschnittswert zu bekommen.
👉 Und so wird dann gerechnet: Wenn das Hausbeispielsweise mit Öl beheizt wird, addiert man die verheizten Liter der zurückliegenden drei Jahre und teilt das Ergebnis durch drei. Diese Menge dann wiederum durch die Quadratmeter der beheizten Wohnfläche teilen.
Liegt das Ergebnis über 15 Liter pro Quadratmeter (Bei Gas: 15 Kubikmeter Gas oder 150 kWh) und Jahr, sollte ein Energieberater das Haus untersuchen und Modernisierungsvorschläge unterbreiten. Liegt der Verbrauch unter 10 Litern, ist alles in Ordnung.
Beim Verbrauch zwischen 10 und 15 Litern sollte bei Gelegenheit sicherheitshalber ein Haus-Check vom Energieberater durchgeführt werden. Denn die eigene Berechnung kann aufgrund nur teilweiser Beheizung oder aufgrund permanenter „Kühlhaltung“ (18 Grad Raumtemperatur) das Haus eventuell besser im Verbrauch erscheinen lassen, als es tatsächlich ist.
Da man immer nur genau die Wärmemenge erzeugen muss, die über die Gebäudehülle (also Dach, Fenster, Fassade, Keller) verloren geht, sollten Dach, Fassade und Keller gut gedämmt sein. Ergänzend sollten Fenster, Haustür und die Heizung eine hohe Qualität haben.
Einleuchtend: Nur das, was an Wärme rausgeht, muss an Wärme auch wieder reinkommen. Schön ist, dass man nicht alle Wärmeverluste durch Heizen ersetzen muss. Die tief stehende Wintersonne, die durch die nach Süden ausgerichteten Fenster das Haus erwärmt, aber auch die Abwärme von Beleuchtung, Geräten und Bewohnern tragen ihren positiven Teil zur Energiebilanz des Hauses bei.
Du benötigst Unterstützung, dann melde dich!
Als BVGeM e.V. zertifizierter Modernisierungsberater berate ich dich gerne, wenn du dein Eigenheim fit für die Zukunft machen möchtest. Zudem kenne ich mich neben energetischen Modernisierungen auch noch im Förderdschungel bestens aus, kann dich mit einer maßgeschneiderten Finanzierungslösung unterstützen und habe ein riesiges Handwerkernetzwerk, die dir bei der Umsetzung behilflich sind. Um die Koordination der Handwerker kümmere ich mich selbstverständlich auch noch.
Hier geht´s zum Termin: https://www.etermin.net/timgaber